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AutorenbildIsabel Bersenkowitsch

Dick sein ist nicht deine Schuld!


In diesem Artikel erfährst du, welche Konsequenzen unser gewichtszentriertes System hat.


1. Negative Anpassung der Ernährung

Viele hoffen durch Diäten auf ein besseres Leben und selbst Ärzt:innen empfehlen mit einem Horizont bis zur Nasenspitze gesundheitsschädigende Ernährungsformen, die kurzfristig funktionieren, aber langfristig enorm viel Schaden anrichten („Weight Cycling“). Dass es so viele Meinungen gibt zeigt uns deutlich, dass nichts davon wirklich funktioniert. Energie- und Nährstoffmangel führt zu Überessen und Kontrollverlust. Regeln führen zu Überessen und Kontrollverlust. Alles oder Nichts-Denken führt zu Überessen und Kontrollverlust. Gescheiterte Versuche senken den Selbstwert und fördern Emotionales Essen. Es ist nicht die Schuld dicker Menschen. Es ist die Schuld des gewichtszentrierten Systems.


Gewichtszentriert: Maßnahmen, um Gewicht zu reduzieren. Erfolgsmarker: Gewicht, Body Mass Index Gewichtsneutral/gesundheitsorientiert: Maßnahmen, um Gesundheit zu fördern. Erfolgsmarker: Verhalten

80-95% scheitern an unserer Abnehmmethodik. (Miller., 1999), (Fildes et al., 2015), (Hall et al., 2019) Bis zu 2/3 Menschen wiegen nachher mehr als davor. (Mann et al., 2007) Immer dicker werden ist nicht die Schuld dicker Menschen. Es ist die Schuld des gewichtszentrierten Systems. Hätte niemand je die Abnehmenempfehlung ausgesprochen und wären Menschen in größeren Körpern gesellschaftlich akzeptiert, wären viele von ihnen nie so dick geworden.

Wie verzweifelt die Wissenschaft in Bezug auf langfristige, funktionierende Gewichtsreduktionsmethoden ist, zeigt, dass wir völlig gesunde Organe mit einer risikoreichen Operation zerstückeln, um den Körper dicker Menschen in die gesellschaftliche Norm zu manipulieren.





Hat jeder dicke Mensch ungünstige Essgewohnheiten, keine ausreichende Bewegungsroutine, metabolische Auffälligkeiten und geht nicht zum Arzt/zur Ärztin? Natürlich nicht.

Diese Grafik soll zeigen, wie das gewichtszentrierte System viele Menschen auf struktureller Ebene dicker und kränker macht. Es ist nicht ihre Schuld, es ist UNSERE.





2. Vermeidung körperlicher Aktivität

Ein hohes Körpergewicht ist meistens mit viel Scham verbunden, denn dick sein steht unter dem Schuldphänomen. Momentan gibt es kaum sichere Räume für dicke Menschen, die sich aus Spaß und Freude bewegen wollen (und nicht wegen des Abnehmens). Bewegung ist oft ab Tag 1 mit Leistungsdruck und Progression verbunden, nie wirklich mit Hedonismus. Es ist nicht ihre Schuld, dass viele dicke Menschen eine gestörte Beziehung zu Bewegung haben. Es ist die Schuld des gewichtszentrierten Systems.



3. Stressinduzierte Pathophysiologie

Als dicker Mensch in dieser Gesellschaft zu leben heißt Mobbing, permanente Grenzüberschreitungen, Gewalterfahrungen jeglicher Art und Diskriminierung. Das alles bedeutet chronischer Stress für das ganze System, der sich natürlich auch in metabolischen Werten widerspiegelt. Erhöhte Stressmarker im Blut, Emotionsregulation über Essen und eine Dysbalance von Hunger-Sättigungs-Hormonen sind nicht die Schuld dicker Menschen. Menschen rechtfertigen Gewichts-diskriminierung mit dem Gesundheitsaspekt. Es ist die Schuld des gewichtszentrierten Systems.



4. Vermeidung medizinischer Versorgung

Die größten Einflussfaktoren auf unsere Gesundheit sind wider Erwartungen nicht Ernährung und Bewegung, sondern soziale/gesellschaftliche Komponenten (z.B. sozioökonomischer Status, Diskriminierung,…) und medizinische Versorgung. (Vgl. Centers for Disease Control and Prevention) Viele dicke Menschen ernten Blickdiagnosen, werden mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen, weil alles auf das Körpergewicht geschoben wird und bekommen dadurch eine unzureichende medizinische Versorgung. Wer nicht ausreichend medizinisch versorgt wird, dem fehlt eine der wichtigsten Gesundheitsdeterminanten. Es ist nicht ihre Schuld. Es ist die Schuld des gewichtszentrierten Systems.


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